20110620

Wirrsal.



Es sank in mir, monoton und gemächlich, wie eine träge Sanduhr. Halbleere Zuversichten taxieren mich mit widersprüchlichen Gedanken, es ist einfach zum verfluchen. Ich spreche hier schließlich von waschechtem Wankelmut, mein werter Freund. Eigentlich weiß ich längst weniger, als dass ich dich ganz und gar nicht zu kennen bräuchte. Im Grunde genommen sind wir alle ein Niemand von vielen, viele von noch mehr, ersetzbar in unmissverständlichster Weise. Wer spricht und redet schon im gleichzeitigen Takt, verschwenderisch raubt man sich selbst all die kurzlebige Zeit durch belanglose Anbiederungen. Verbogen und gewunden brüskieren sich die Worte, es ist ein irrsinnig borniertes Gefecht. Für keine zweite Sekunde werde ich innerlich denken, hoffen, sprechen oder gedanklich abschweifen, denn ich bin keine Heldin, und war niemals eine wagemutige Figur in jenem Spiel, wo es eine Leichtigkeit ist, den Verstand galant zu verlieren. Mich fragend, wer nun der wahre Narr in dieser verirrten Geschichte ist, wird mir absehbar bewusst, das alles in meilenweiter Distanz liegt, unerreichbar für ein dummes Herz. Also steige ich lieber ins Taxi und lasse das unersättliche Wirrsal einmal hinter mir, das ich niemals wollte.





© mimiroux

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen