20110525

Schlaffressende Nacht.



hipster | via Tumblr
Es gibt zweierlei Dinge, die einen schlafraubend den Abend bitter versüßen können: Zum Einen ist es die Tatsache, dass man etwas verloren hat, dass man zuvor noch besaß, allzu schnell, aber in einer gewissen Weise noch berechenbar. Zum Anderen sind es die launenhaften Dinge, die sich plötzlich verflüchtigen oder gar verselbstständigen, aber nie hatte man sie wirklich im handfesten Besitz.

Anschließend hantieren wir mit gedanklichen Verwirrungen, schuldlastigen Gefühlen - alles in allem ein Haufen von nicht erklärbaren Unbegreiflichkeiten. Des Herzens Augenpaar erkennt mit einem Mal Welten, monumental in ihren Erscheinungen, und Distanzen, die kein mathematischer Kopf je zu begreifen versteht.

Während die schlaffressende Leere sich ihren Weg durch die Synapsen bahnt, wächst jede noch so sinnlose Anti-Thesis zum großen Elefanten, stampfend läuft er seinen Weg im Dreieck. Wer kennt das nicht? Wenn die ruhige Nacht sich wie eine pubertierend 16-jährige drunkene Fiesta benimmt und das rebellisch aufgewühlte Herz einen ungewöhnlich reservierten Stillstand erleidet. 
Die Erinnerung duftet plötzlich ungewohnt nach holzener Rinde, irgendwie süß und verwegen, und spricht man meist schon im vergangenen Tempus, kann es hoffnungsloser gar nicht mehr sein. Er wirkt manchmal wie ein Fremder, und ich heiße 'Gestrandeter' auf einer australischen Insel im Salzmeer.

Man erkennt das Lächeln auf den Lippen, ertappt sich mit einem Eigenen, dass tausende Gedichte über die Ungewissheit sowie kleine Verlegenheiten spricht. Kein neigender Kopf kann erhofften Trost zusprechen, der Blick in des anderen Augen ist das, was wohl am Ende eines Filmes übrig bleibt. Es sind verschüttete Worte, ausgelöscht wie Teelichter durch eine zarte Brise Wind, die einen merken lässt, dass man inmitten einer trockenen Lache steckt. Zu manchen frühen Zeitpunkten, erwächst sich daraus eine charmante Brücke, in späteren Momenten wird sie von nüchternen Rissen verschluckt. 

Lieblich vernehme ich des Regens trommelnde Stimme, mich fragend, ob er nie verstummen würde, wenn ich versuchte zu weinen. Gefühlstöricht, wie ich bin, bleiben Gedanken eben nur Gedanken. Bevor mein Bett mich noch allzu sehr vermisst, sage ich im Stillen 'Gute Nacht', denn der Morgen spricht auch eine andere Sprache.



© mimiroux

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