20110524

Der Pavian aus der Mean Street.



Jedesmal ist es ein unbegreifliches Begehen, Geschehen, und ich kann nur darum flehen, dass es mich nicht am Rande des völligen Verstandsverlusts treibt. Kleine Aberwitze, großer Aberwitz, doch der echte Witz ist von jetzt an ein waschechter Clown in erstaunlicher Lebensgröße. Auf Schritt und Tritt verfolgt er mich, mal kopfschüttelnd, mal hämisch lachend - es lässt mich ganz und ziellos in den Wahnsinn hineinlaufen. Ich habe es immer und immerzu gesagt, mir selbst und der Rest der Mannschaft auch: Die Welt ist verrückt, ein neckischer Haufen lilablassblau-bunter Schuhe. Man geht auf und ab, auf und ab, drehet sich galant im Kreise und ladet doch lediglich dort, wo man schon einmal, gleich abermals, gewesen war. Was für eine Leidenschaft die Appetitlosigkeit im Magen züngelt, vergleichbar mit einem feuchtfröhlichen Lagerfeuer, wo die wilden Affen, einen quatratischen Kreis bildend, tanzen. Zwei Mal in die Hände klatschen, nicht vergessen! Der nächste Takt ist dem Ohr weit voraus, eine gemeine Masche in der musikalischen Tasche. Ich solle mich verziehen, sagtest du - natürlich ungeniert charmant, ich solle hinfort, den Sack voll Bananen aber bitte hier lassen. Es stinkt nach französischem Délice de Bourgogne, verdorbenen Gitarren-Akkorden, umhüllt mit feinsten Edelschimmel á la Brillat-Savarin. Für eine bessere Vorstellung mit imaginärer Visualisierung, und rauschender Akustik: Die Mean Street entlang, 2.Stockwerk, 20 Meter west-östlich, 5 mal im Kreis drehen, die 3. Katzenklappe links. Ich glaube, langsam habe ich hier nichts mehr zu suchen. Das entzückende Frühstück am guten Morgen wartet singend auf mich: Zerknüllte Notizen mit blamablen Inhalt, und vielleicht noch eine Tasse Chai Tea als dezenter Geschmacksanpasser. 

Und wie ein weiser, alter Pavian zu sagen pflegte: "Mache Aussagen, die keine Aussagen sind! Verwirre dich selbst, so verwirrst du deinen Feind!" Dann streckte er mir den roten Arsch entgegen, stolzierte mit gehobener Nase hinfort, und auf einmal wusste ich, es war alles gut.



© mimiroux

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