20100814

Ich leide an einer Anorexia namens Liebe.



Wie ein leises Lied beendet eine flüsternde Stimme des Herzens Schlaf. Sanfte Worte streicheln das Ohr, ein wohlig warmes Lächeln auf den Lippen erscheinen. Die Liebe scheint mit Zärtlichkeiten zu harmonieren, die Zweisamkeit ist ein gemeinsames Glück. Es ist wie ein kleiner magischer Moment, wenn der eine dem anderen ein materielles Stück, worin er seine ganze Herzlichkeit verpackt und ein Teil seiner Selbst, verschenkt. Alles scheint für den Wohlklang auf ewig ein Ständchen zu spielen.

Wie platzende Seifenblasen, durch ein Hauch von Wind ermordet, löst sich alles auf in eine nahende Peripetie. Verkehrt ist die Welt, kalt die Fingerspitzen, die einst so zärtlich über die rosigen Wangen strichen. Erstarrt sind die Gefühle, unbeweglich im Käfig des Herzens gefangen. Wo ist die Liebe hinfort? Das Lächeln ist inzwischen durch die lange Traurigkeit verblasst, die Empathie nennt sich nun Ertrunkener im Tränenmeer. Alles Leuchten scheint aus der Stille entflohen zu sein.

Wie das traurige Schicksal einem so spielt, treiben einige Einseitigkeiten in den unglückseligen Wahnsinn. Trotz aller Liebenswürdigkeiten, so rein und weiß, an Aufrichtigkeit kaum den Zweifel zum Kläger machen zu können, versperren kaltblütige Mauern den Weg. Kurz war es die Irritation, die allen Sinnen den Verstand raubte, dumme und unüberlegte Worte Freiheit gewährte, welches jegliches Mitgefühl verbluten ließ. Der Herzschmerz klopft an beide Türe, die nächtliche Zeit stets bevorzugt, und sträut einsame Tränen in die Augen. Alles zerbarste wie ein Spiegel beim Fall und ließ ein verwundetes Opfer zurück.



© mimiroux

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