20140703

Burn.



Es war kein richtiger Hass, den ich verspürte. Eher die Sehnsucht in Flammen aufzugehen, um dieser herzlosen Misere direkt ins kalte Auge zu sehen. Der ewige Wankelmut hat mich nun genug erblindet mit der dreisten Frechheit, das Wahrhaftige derartig zu verkennen und mich in törichten Worten zu verrennen. Niemals hätte diese emotionale Torheit passieren dürfen, jeden in der Konsequenz so zu bestürzen, und mich schließlich in eigener missbilligenden Enttäuschung zu verlassen. Verschwindet von hier und vor mir, solange ihr noch könnt. Lass mich einfach hier verbrennen bis alle hinderlichen Gefühle sterben, um meine grausame Schwäche endlich zu verzehren, und kein Funke davon mehr übrig bleibt.

© mimiroux

20140430

Du und Ich.


Du und Ich, wir sind nur kleine Herzen in einer zu großen Welt.
In einer Welt, die viel verspricht und sich nicht immer daran hält.
Es sind Versprechen, die über Lippen von geliebten Menschen gehen,
die manchmal dennoch Dinge tun, die wir einfach nicht verstehen.
Der Verstand, der nicht begreifen kann, und ein Herz verwundbar macht,
während wir über Wendungen klagen, über die man keine Macht mehr hat,
auch wenn ich weiß, dass Du doch nur voll von großer Liebe bist.

Zahlreiche Gedanken sind zersprengt, in tausenden von Stücken,
um das Wahrhaftige zu finden, mit dem wir unsere inneren Lücken,
mit einem Gefühl der Geborgenheit und Freiheit ganz und gar füllen.
Doch mit den vielen Schritten, die uns neue Sichtweisen enthüllen,
wächst die Angst und Bange den Anforderungen nicht zu genügen,
und man fängt an sich in seiner Unsicherheit selbst zu betrügen,
wobei ich doch erkenne, dass Deine Herzenshaltung gar richtig ist.

In der Distanz nähern wir uns befangen ziellos voneinander weg,
wo niemand mehr weißt: Wohin gehen wir und zu welchem Zweck?
Sollen wir noch bleiben, wenn die Veränderung doch unaufhaltbar ist,
und wir in Hoffnung die schwere Last ertragen, dass man nicht vergisst,
wovon wir einst so wunderbar träumten und davon noch übrig bleiben wird,
wenn der letzte Tag der Einsamkeit uns zum Anfang vom Ende führt,
weshalb ich sehe, wie viel wahre Stärke Du in deiner Brust besitzt.

Fassungslos sehen wir, was wir wahrscheinlich nicht sehen wollen,
die kleine Ähnlichkeit der erlebten Augenblicke, die nicht sein sollen.
Der Druck der Entscheidung machte uns in unseren Gefühlen blind,
wo wir einst Menschen waren, die wir heute lange nicht mehr sind.
Über die verbliebenen Erinnerungen der alten Zeit wollen wir reden,
doch werden diese Worte für immer unerreicht bleiben und ungelesen,
die ich für Dich entgegen nehme und für mich behalten werde.

Unsere Herzen werden ganz still, in dieser emotionskargen Nacht.
Sie lauschen dem stummen Schmerz, der im Tiefsten in uns erwacht.
Den Weg, den wir alleine beschreiten, ist gesäumt von einer hohen Wand,
während unser hilfloser Blick sich hoch erstreckt bis zum Baumkronenrand.
Mit verlorenen Anker bezwingen wir den Sturm ohne Halt, Segeln und Radar
zu einem ungewissen Preis und senken unsere Augenlider, damit niemand sah,
wie ich schweigend und in Liebe für Dich aus leiser Sorge mit Dir weinte.

Du und Ich, wir sind doch eigentlich nur große Herzen in einer zu kleinen Welt,
in der wir uns wünschen so sein zu können, wie wir es wollen und uns nichts mehr hält.
Wo wir nicht stetig kämpfen müssen, gegen Verletzungen, die uns hart und härter treffen,
und die alte Vergangenheit hinter uns lassen, um zu lernen das herzlich zu schätzen,
was wir wirklich wollen, zu lieben wie wir sind und mit Dankbarkeit darüber, was wir haben,
und dabei Menschen an unserer Seite haben, damit wir schwere Lasten nicht alleine mit uns tragen,
weil Ich Dich Liebe, und das von ganzem Herzen.


© mimiroux


20140408

Feuer im Herzen und Gedanken der Sehnsucht.



Ich suche nach dem Funken, 
der mein Herz zersprengt.
Ein loderndes Feuer, 
das wandernd durch 
die Fasern meiner Gefühle 
keine Grenzen kennt.
Mit einer Wärme,
gänzlich umhüllend
wie sanfte Engelsflügeln,
die mich zärtlich umarmen
während mir ein Hauch
von Zerbrechlichkeit geraubt
und mir meine letzte Einsamkeit
genommen wird.
Das rebellische Gemüt,
bekennt sich zum Hunger
der großen Träume
und die Zweifel der Gedanken,
werden vom Wind
gar hinfort getragen.
All das lässt mich lange vermissen
und nahezu nie vergessen,
welche Sehnsucht tief in mir
verhaftet sitzt,
und nach einem kleinen Glück
strebend in der Ferne sucht.
Bis die nächste Morgenröte
uns golden färbt
werden wir uns weiter
nach der Wahrhaftigkeit umblicken,
die sich in den Herzen
tief verbirgt,
und nach dem Funken von Liebe,
der uns vollkommen
entfachen wird.


© mimiroux


20140222

Nachtschwärmer.




Hier sitzen wir, umhüllt von einem kühlen Abend, unser Augenblick getränkt vom Geruch der halbleeren Weingläser und begleitet von Geschichten, die deine und meine Herzen brechen könnten. Wäre es doch nur so einfach. 

Weißt du noch, wie wir uns sagten, wir würden alles mit vollem Gefühl wagen, jeden Schmerz mit beiden Händen tragen, wenn es nur das Richtige wäre? Wie wir uns vornahmen, mit aller Vorsicht zu leben, den reizvollen Momenten entgegen zu sehen, mit Schmunzeln und fast lachend, ohne dem unnachgiebigen Wunsch zu übergehen, auf das Wahrhaftige zu warten? Zu horchen, was uns der Tag bringt, die Nacht nicht verspricht, was heimliche Gefühle uns verschweigen, bevor es um uns völlig unbedacht geschieht. Alles ist einfach, bevor es schwierig wird.

Du hast mich halbherzig für verrückt gehalten, während dein Blick durch die Geschäftigkeit der Leute schweifte, und wir uns beide insgeheim fragten, ob das ganze Reden und Überlegen nicht einfach nur ganz verlegen machte. An manch Tagen halten wir uns zu gewiss für große Experten, um uns als fabelhafte Rhetoriker zu verklären, und wollen eigentlich doch nur Helden sein, obwohl wir schon zu alt zum Träumen sind. Zu träumen, dass ein Wir kein kurzatmiges Gestern war, ein Heute uns Gewissheit gibt, im Morgen vielmehr weiter zu kämpfen, als bloß zu überleben. Wird es schwierig, weil wir uns nichts wagen?

Die Nachtluft jagt durch unsere Lungen, die offen gelassenen Klagen liegen neben den ausgesprochenen Lasten im Lokal zurück, bis wir uns nur noch daran erinnern werden, an was man sich die Vernunft zerbrach. Ich denke, wir haben nie jemanden für voll genommen, bevor wir uns sagen mussten, dass wir all das nie gewollt haben. Vielleicht war es schlichtweg eine Ironie, sodass wir es nicht besser wissen konnten. Ein Schall der widerhallt, der Sturm den man erntet, nachdem man Wind sät, der einen ergreift von Kopf bis Herz. Der Lippengang der Worte wirkt zu einfach, schwieriger sind die Gesten zu durchschauen, wenn keiner uns noch sagen kann, an was wir tatsächlich glauben sollen, ohne auf selbst gelegten Scherben zu treten. Wenn es doch nur so einfach wäre.

Das letzte Licht versinkt in warmer Dunkelheit, während unsere Wege sich hier an der Straßenecke trennen wollen, bis wir uns einer nächsten Begegnung schuldig sind, wieder in die Tiefe nächtlicher Gespräche zu versinken. Was bleibt ist gelebte Aufrichtigkeit, der Herzschmerz der uns stärker macht, als wir uns im schwachen Moment Fehler eingestehen mussten, die Hoffnung mit Unmöglichkeit zu verwechseln. Die geglaubten Augenblicke hinter uns lassen, während wir dafür kämpfen was tatsächlich noch bleibt, ohne zu vergessen, wer wir einmal waren, sein wollen und wirklich sind.

Es ist schwer, das Glück in uns zu finden, und es ist nahezu leicht es anderswo im Irrtum zu verlieren. Bis der nächste Tag uns golden färbt, werden wir immer vermissen und nie vergessen, was mit uns geschah, als wir kurz nicht aufwachten und mit hoffnungsvollen Gefühlen besahen, was wir niemals wollten und ewig wünschen.


© mimiroux

20140211

Flammenfunke.


Ich möchte in Flammen aufgehen. Alte Tränen vertrocknen lassen, alte Lasten zerbrechen. Hier stehen und verbrennen, bis nur noch Asche zurückbleibt. Schwere Asche, die zu leichten Staub zerfällt. Mich endlich hinfort trägt, aus dem goldenen Käfig. Zu einem Ort verweht, wo ich wieder neu geboren werden kann, wie ein entfachter Phönix in Freiheit. 

Ich möchte Feuer fangen, bis ich hier sterbe und woanders erwache.

© mimiroux