20120114

Versinken und Ertrinken.

Ich stehe vor leeren Zeilen, gefüllt mit ungedachten Worten, die ausgedacht wurden, um neben meinen Gefühlen zu weilen, schlafend wie ein ruhiger und tröstender Sonntag. Ein bekannter Geschmack klebt auf der Zunge, wie der Überrest einer übersalzenen Suppe vom gestrigen Abend, lediglich etwas zärtlicher. Es ist so einfach im schönen Leichtsinn Fuß zu fassen, selbst an den martervollsten Böden, der mit kantigen Steinen übermantelt ist oder die schmeichelnden Meeresgründe, selbst wenn ihre Tiefe jene Lungen erstickend füllen, die es wagen ganz freimütig zu atmen. Es nennt sich die Unbeschreiblichkeit, die uns unbefangen an alle Orte trägt, und kennt ihre verschwisterte Narrheit, die unser Herz manchmal mehr blind als absichtlich bricht. Während man in Melodien versinkt, an viele alte Spaziergänge erinnernd, die nie wirklich existierten, flechte ich amüsiert einen dünnen Faden aus weinenden Tränen, um meine Torheit lieblos zu strangulieren. Manchmal glaubte ich tatsächlich, ich wüsste, wovon ich womöglich dachte. Ich blicke auf mich selbst, und sehe doch nur die fehlende Einzigartigkeit, wie leere Silben aus jenem Munde, die so schrecklich bequem darüber Wort verlieren. Was einen jetzt noch küsst, ist die Schuld, die man selbst unterschrieben hat. Der wirklich Einsame ist der unendliche Narr. Er versinkt und ertrinkt in seiner törichten Schwäche.


© mimiroux

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