Ein Herz denkt eigenständiger als manch einer vielleicht vermuten mag. Die Spielerei mit vielerlei Gedanken, versunken in das Lied eines Mittagsregens, während wir uns eine verlorene Strähne aus dem Gesicht fischen. Wie viel kann man durchschauen? Sei es ein einzelnes Gefühl, eine ganze Persönlichkeit oder ein einzig gesagter Satz. Dann wollen wir alle doch nur ein bisschen aus unserer eigenen Haut heraus. Mir entrückt ein kleines Lächeln. Ich erinnere mich an ähnliche Worte eines Freundes, die mir durch den Kopf spazieren: Wir können uns die Welt noch so schön ausmalen, wie es uns beliebt. Doch wir werden sie erst verstehen, wenn wir ihre Tatsachen akzeptieren. Regentropfen am Fenster schmunzeln mich nostalgisch an, erzählen mir von Trübsal und kleinen Sehnsüchten, während die Welt dabei ein wenig ungerechter wirkt. Selbst der warme Tee schmeckt auf einmal tröstlich und mein Shirt habe ich auch schon zerschnitten. Ich wundere mich. Dinge, die wir vergessen haben, werden hin und wieder von einem Traum aufgegriffen. Entlaufen ins trübe Bewusstsein, zeigen sie wohl das, was wir im Grunde unbemerkt vermissen. Der kalte Wind schmeichelt meiner Wange. Der Regen flüstert leise in den Nachmittag hinein. Erst jetzt bemerke ich: Es ist ein Herz, das nachts laut denkt.
© mimiroux
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