Eine leise, ja, fast lautlose Melodie schleicht sich durch die klanglose Nacht. F.T Island's Frontsänger begleitet mich durch meinen schlaflosen Schlafgang, das geflüsterte "Saranghae" der einseitigen Liebe mit seiner wohlklingenden Stimme, aus meinen Kopfhörern entweichend, lässt mein Herz bildlich im kalten, einsamen Regen stehen, ohne roten Regenschirm, der Melancholie mit tristem Amusement ein mehr oder weniger beispieloses Vorwand.
Der Vollmond in seiner vollsten Pracht, lugt hellstrahlend durchs Fenster herein, ein Schleier bildet sich vor meinen Augen, benetzt mit salziger Melancholie, brechen die sanften Lichtstrahlen wie in einem Prisma und schleierhafte Mondfäden machen meiner längst verflüchtigten Lethargie zur noch unerklärlicheren Schwermut.
Ich folge mit halb geschlossenen Lidern den irrenden Gedanken in meinem Kopf, aus dem gemächlichen Spaziergang wird eine atemlose Hetzjagd - doch wovor läuft es weg? Wohin nur...?
Das weiche Fell meines einzigen Freundes an mich gedrückt, die innere fragmentarische Zerrissenheit im Winde verweht, zerwühlt, allesamt verrirrte Bilder meiner Selbst, so dubiös und kurzen Lebens, aber mit retardierenden Charakter, immer wiederkehrend, ein Labyrinth, das sich mir ersteckt, das salzige Meer der Melancholie sich mittendrin ausbreitet mit jedem Tropfen neuer zweifelhafter und verzweifelnder Gedankenstücke.
Der einzige Beobachter um diese nächtliche Zeit, hier an diesem stillen Ort, bleibt der Vollmond, wandert stetig zu jeder vergangenen Hälfte der Stunden, wie die wechselnden Lieder meines trübsinnig gestimmten iPods.
Einzig allein der Morgen wird mich befreien, alles wie ein zu vergessender Traum erscheinen lassen, doch die nächste Nacht wird mich an die Hand nehmen und erneut durch den Irrgarten führen, wo hört ein vermeintliches Déjà-Vu auf?
Wie ein Hauch von feinem Sand legt sich die Müdigkeit auf meine sich schwer fühlenden Augen und ich verfalle in einen Schlaf, leise verlässt mich die letzte fragmentarische Melancholie und bahnt sich ihren Weg in eine vergängliche und vergessene Erinnerung.
Er hat es wohl geschafft...
© mimiroux
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