20100430

Nacht und Tränen.


Eine leise, ja, fast lautlose Melodie schleicht sich durch die klanglose Nacht. F.T Island's Frontsänger begleitet mich durch meinen schlaflosen Schlafgang, das geflüsterte "Saranghae" der einseitigen Liebe mit seiner wohlklingenden Stimme, aus meinen Kopfhörern entweichend, lässt mein Herz bildlich im kalten, einsamen Regen stehen, ohne roten Regenschirm, der Melancholie mit tristem Amusement ein mehr oder weniger beispieloses Vorwand.


Der Vollmond in seiner vollsten Pracht, lugt hellstrahlend durchs Fenster herein, ein Schleier bildet sich vor meinen Augen, benetzt mit salziger Melancholie, brechen die sanften Lichtstrahlen wie in einem Prisma und schleierhafte Mondfäden machen meiner längst verflüchtigten Lethargie zur noch unerklärlicheren Schwermut.
DO | via Tumblr



Ich folge mit halb geschlossenen Lidern den irrenden Gedanken in meinem Kopf, aus dem gemächlichen Spaziergang wird eine atemlose Hetzjagd - doch wovor läuft es weg? Wohin nur...?
Das weiche Fell meines einzigen Freundes an mich gedrückt, die innere fragmentarische Zerrissenheit im Winde verweht, zerwühlt, allesamt verrirrte Bilder meiner Selbst, so dubiös und kurzen Lebens, aber mit retardierenden Charakter, immer wiederkehrend, ein Labyrinth, das sich mir ersteckt, das salzige Meer der Melancholie sich mittendrin ausbreitet mit jedem Tropfen neuer zweifelhafter und verzweifelnder Gedankenstücke.



Der einzige Beobachter um diese nächtliche Zeit, hier an diesem stillen Ort, bleibt der Vollmond, wandert stetig zu jeder vergangenen Hälfte der Stunden, wie die wechselnden Lieder meines trübsinnig gestimmten iPods.
Einzig allein der Morgen wird mich befreien, alles wie ein zu vergessender Traum erscheinen lassen, doch die nächste Nacht wird mich an die Hand nehmen und erneut durch den Irrgarten führen, wo hört ein vermeintliches Déjà-Vu auf?
Wie ein Hauch von feinem Sand legt sich die Müdigkeit auf meine sich schwer fühlenden Augen und ich verfalle in einen Schlaf, leise verlässt mich die letzte fragmentarische Melancholie und bahnt sich ihren Weg in eine vergängliche und vergessene Erinnerung.

Er hat es wohl geschafft...



© mimiroux


20100425

Schnürsenkelgeflüster.



...und von einer Sekunde auf die andere, blinkte der Stern unaufhörlich,immer und immer wieder. War es ein Hilferuf? 
Oder wollte es lediglich Aufmerksamkeit auf sich erregen? Doch auch ein nicht gleich zu erkennendes Signal, noch schwieriger zu interpretieren dessen versteckte Nachricht, war spekulativ. Ich sah hin, blinzelte, sah hin und blinzelte erneut. Meine Erkenntnisgabe wollten mir wohl weniger behilflich sein, was mich ebenso weniger erfreute, mehr war ich irritiert, meine Ratlosigkeit klopfte mir mehr tröstlich auf den Kopf. Suchend nach einer Antwort sah ich mich um... mit geschlossenen Augen.
Dumm, natürlich, aber es war wohl die intuitive Ahnung, die mich mit einem Mal befiel, und nicht wirklich wissen wollend, ob es nun böse war oder gar gut, wollte ich die Dunkelheit sehen. Doch das Leuchten wurde heller, meine Augen nach wie vor zu. War das noch rational möglich zu erklären? Ich war ein neugieriges Mädchen und schon hatte mich die Verlockung fest im Griff und bevor ich es selber in meinem Chaos begriff, erkannte ich die Antwort. Unverschämt erschien es mir, ich öffnete die Augen und sah den Stern dabei an. Wo ist der Wink? Es wurde zu mehreren und ein kleiner Hauch von Zauber lag in der Luft.


© mimiroux

20100421

Sternenzwinkern.

Ein lieblich Stern hab ich gefunden, ganz unerwartet, die Verwunderung konnte ich kaum leugnen. Seine Helligkeit, ein unbeschwertes Gefühl gebend, die ich in manchen Momenten nicht zu beschreiben vermag, war für mich wie ein kleiner Wink. Doch ein kleiner Wink ist nicht gleich ein kleiner Zauber.

Verzaubert, wie man gerade auf einem weiten wundervoll mit einer Vielfalt von Blumen beschmücktes Feld, der Sonne warmes Lachen erwidert, dabei mehr das glückliche unglückliche Glück verspürt - man weiß es nicht genau.

Dieses Wirrwarr im Kopf, dass man nur noch springen, tanzen und jauchzen möcht - man wird jedoch bescheidenerweise sich aufs träumen beschränken -, im selbigen Moment die Augen verdrehend sich in der Selbstzweifel vergraben möcht, so unbegründet oder begründet es auch sein mag...

Ich wünschte wirklich es wäre anders. Ein kleines bisschen. Oder ist es ein vollkommenes Verschulden meinerseits?


© mimiroux